Mckenzie Therapie

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Die McKenzie-Therapie, auch „Mechanische Diagnostik und Therapie“ (MDT) genannt, ist eine patientenorientierte Untersuchungs- und Behandlungsweise.

Der Physiotherapeut versucht, durch eine ausführliche Anamnese und eine klinische Untersuchung, bei der er vor allem wiederholte Bewegungen und das Feedback des Patienten nutzt, die Ursache der Beschwerden herauszufiltern.

90 Prozent aller Rückenschmerzen sind „unspezifisch“, das heißt, es kann keine 100-prozentige Ursache festgestellt werden. Experten versuchen aktuell, diese Art Rückenschmerzen in Untergruppen/Subgruppen zu unterteilen, damit Therapeuten unspezifische Schmerzen genauer klassifizieren und dann effektiver behandeln können.Robin McKenzie hat folgende Subgruppeneinteilung entwickelt:

  • Derangementsyndrom:Bei diesem kommt es zu einem Schmerz durch die Verlagerung von internen Gelenkstrukturen, wie zum Beispiel der Bandscheibe oder einem Teil der Kapsel eines Gelenkes. Man nennt das Gewebe „verschoben“.
  • Dysfunktionssyndrom:Beim Dysfunktions-Syndrom gab es vorher ein Trauma, eine Verletzung, eine Operation oder eine Überbeanspruchung des Gewebes im Rücken, woraufhin sich dieses „verändert“ hat. Es ist zum Beispiel zu Narbenbildung gekommen. Der Schmerz wird dann durch die mechanische Deformation von strukturell verändertem Gewebe ausgelöst.
  • Haltungssyndrom:Schmerzen entstehen infolge von übermäßig beanspruchtem normalem Gewebe, vor allem durch länger andauernde statische Belastung wie „schlaffes“ Sitzen.
  • Anderes/mechanisch nicht schlüssig:Hierzu zählen Stenosen (knöcherne Wirbelkanalverengungen), Instabilitäten von Wirbelgelenken, Gleitwirbel (Spondylisthesis), ISG-Beschwerden, ernsthafte Erkrankungen (z.B. Wirbelfraktur, Osteoporose, Knochenkrebs), ein chronischer Schmerzstatus mit zentraler Sensibilisierung (Ergänzung für Laien sinnvoll?)etc.. In diesem Fall ist die McKenzie-Therapie nur bedingt einsetzbar.

Je nach Zustand des Gewebes beziehungsweise Einteilung zu einem der Syndrome leitet der McKenzie-Therapeut den Patienten an, wie er sich zu verhalten hat, um die Schmerzen zu eliminieren.

Die mechanische Diagnostik und Therapie beschränkt sich nicht nur auf den Rücken sondern auf alle Gelenke.

Mit Hilfe der Klassifizierung der mechanisch bedingten Schmerzen wird das Training dementsprechend individuell angepasst.